Von: Helena Gries, Tobias Utz, Sandra Käthe, Karolin Schäfer, Nadja Austel, Nail Akkoyun, Vincent Büssow, Jan-Frederik Wendt, Christian Stör, Tanja Koch Aufteilung Die Kämpfe um das Kernkraftwerk Saporischschja werden erneuert. Charkiw wird offenbar mit Streumunition beschossen: das Nachrichtenblatt vom Montag, 29. August.
Kreml-Machtdemonstration: Russland plant Militärmanöver mit 50.000 Soldaten Einbürgerungserlasse: Wladimir Putin lockt ukrainische Bevölkerung nach Russland Anmerkung der Redaktion: In diesem Nachrichtenbulletin können Sie alle Neuigkeiten zum Konflikt in der Ukraine nachlesen. Einige der Informationen stammen von Kriegsparteien im Ukrainekrieg und können nicht direkt und unabhängig verifiziert werden.
+++ 13.45 Uhr: In der Region Cherson haben ukrainische Truppen offenbar die russische Frontlinie durchbrochen. Dies erklärte ein Vertreter der Sondergruppe „Süd“, die regelmäßig aus der Region berichtet. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Hromadske mussten die russischen Soldaten abziehen. „Die Streitkräfte der Ukraine haben Offensivaktionen in mehreren Gebieten der Südukraine gestartet“, sagte die Sprecherin. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden. Ein Panzer der ukrainischen Armee in der Region Donezk. (Dateifoto) © Anatolii Stepanov / AFP +++ 12.30 Uhr: Nach Angaben der Regionalverwaltung von Donezk sind am Sonntag (28. August) acht Zivilisten durch russische Angriffe getötet worden. Das ukrainische Militär kündigte am Montagmorgen außerdem an, dass die Angriffe auf die militärische und zivile Infrastruktur in Donbass-Städten wie Bakhmut fortgesetzt würden. Russland bestreitet Vorwürfe, Zivilisten angegriffen zu haben.
Der Krieg in der Ukraine in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung
Sehen Sie sich die Fotogalerie an +++ 11.30 Uhr: Russische Truppen haben am Montagmorgen die Region Sumy beschossen. Dies teilte der Gouverneur der Region, Dmytro Zhycytskyi, per Telegram mit. Demnach wurde eines der Dörfer in der Umgebung 16 Mal bombardiert, vermutlich von russischem Territorium aus. Die Region Sumy liegt nahe der russischen Grenze im Donbass (Ostukraine). Die oben genannten Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.
Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Russland plant Militärmanöver mit 50.000 Soldaten
+++ 10.15 Uhr: Russland will am Donnerstag ein Militärmanöver mit mehr als 50.000 Soldaten abhalten. Das teilte der Kreml am Montag mit. Demnach sollen auch bei der Übung mit dem Titel „Wostok 2022“ 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz kommen. Die Militärmanöver sollen nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums auf Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Japanischen Meer stattfinden. Auch Soldaten aus anderen Ländern sollen beteiligt sein, als Beispiele werden China, Indien und Weißrussland genannt. Ziel des Manövers ist es, die militärische Sicherheit Russlands zu gewährleisten. Das Militärmanöver “Wostok” hat in Russland Tradition: Fast 300.000 Soldaten nahmen 2018 an der bisher größten Übung teil. +++ 9.30 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs sollen mehr als 47.000 russische Soldaten gefallen sein: Verluste der russischen Armee im Überblick.
Ukraine War News: Putin erlässt zwei Dekrete
+++ 8.45 Uhr: Wladimir Putin hat am Samstag (27. August) voraussichtlich zwei Dekrete erlassen, die von Russland besetzte Gebiete in der Ukraine betreffen. Wie die Denkfabrik „Institute for the Study of War“ in einem Statusbericht feststellt, dürfen die ukrainische Bevölkerung und „Staatenlose“ nun „auf unbestimmte Zeit“ in Russland leben und arbeiten. Es gibt auch Sozialleistungen für Ukrainer, die nach Russland kommen. Beide Dekrete sind Teil von Putins Anreizen für die ukrainische Bevölkerung. Zuletzt hatte der russische Präsident bereits Geld versprochen, falls Sie nach Russland kämen. Update vom Montag, 29. August, 8.00 Uhr: Russische Truppen haben in der Nacht zum Montag offenbar erneut die Stadt Charkiw beschossen. Nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terekhov sollen Streitkräfte die Stadt mit Streumunition angegriffen haben. Das berichten die Nachrichtenportale Kyiv Independent und Nexta. Letzterer veröffentlichte auch Fotos der Stadt, die viele beschädigte Gebäude zeigen. Keine der oben genannten Informationen ist unabhängig überprüfbar. +++ 21.10 Uhr: Im Zentrum der einst 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ist bei russischen Raketenangriffen ein Verwaltungsgebäude zerstört worden. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Ukrainska Pravda schrieb der Bürgermeister von Charkiw auf Telegram, der Beschuss habe Teile der Stadt getroffen, die bereits mehrfach bombardiert worden seien. Bisher gibt es keine Informationen über Tote oder Verletzte. +++ 15.40 Uhr: Russland will offenbar rund 90.000 weitere Soldaten mobilisieren. Das teilte der ukrainische Geheimdienst am Sonntag mit. Wie das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda berichtet, will Russland Mobilisierungsvorräte aufstocken, um hohe Verluste auszugleichen. Nach Angaben des Vertreters der Geheimdienstdirektion des Verteidigungsministeriums der Ukraine, Vadym Skibitsky, hat Russland erhebliche Probleme bei der Personalausstattung der Streitkräfte. Das russische Militär rekrutiert in jedem Militärbezirk des Landes, um Verluste zu ersetzen. Die Bevölkerung in Russlands Großstädten ist derweil besorgt, niemand will Wehrdienst leisten oder in den Krieg ziehen.
Krieg in der Ukraine: Keine erhöhte Strahlung im Kernkraftwerk Saporischschja
+++ 14.18 Uhr: Nach der Bombardierung des von Moskauer Truppen beschlagnahmten Kernkraftwerks Saporischschja wurde nach Angaben Russlands und der Ukraine kein erhöhter radioaktiver Niederschlag festgestellt. Die Radioaktivitätssituation bleibe normal, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in Moskau mit. Das ukrainische Staatsunternehmen Enerhoatom gab eine ähnliche Erklärung ab. Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, das Atomkraftwerk bombardiert zu haben. Auch Russland teilte am Mittag mit, dass es in den vergangenen 24 Stunden zwei Artillerieangriffe gegeben habe. Eine Granate traf in der Nähe von Block 6, andere in einer Pumpstation, die für Kühlung sorgt. Diese Informationen konnten nicht verifiziert werden. Gleichzeitig bestätigte das russische Militär einen Angriff auf die Stadt Saporischschja. Dort trafen “Hochpräzisionswaffen” auf Produktionshallen, in denen Hubschrauber der ukrainischen Luftwaffe repariert werden.
Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Russische Militärbasis im Süden zerstört
+++ 12.19 Uhr: Die nächtlichen Explosionen in Melitopolis sind auf einen Angriff ukrainischer Streitkräfte zurückzuführen. Bürgermeister Ivan Fedorov sagte in einem Interview mit dem ukrainischen Fernsehsender FreeDom TV, dass ukrainische Truppen einen der größten russischen Militärstützpunkte auf dem Territorium des Werks Avtokoliorlyt angegriffen haben. Der russische Militärstützpunkt in der ehemaligen Autofabrikstadt in der Südukraine wurde bei dem Angriff zerstört.
Nachrichten aus dem Krieg in der Ukraine: Mehr als 370 Kinder wurden seit Beginn des Krieges getötet
+++ 11 Uhr: Im Krieg in der Ukraine sind seit dem 24. Februar mindestens 379 Kinder getötet und 733 verletzt worden, berichtete die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag auf Telegram. Allein in der Region Donezk seien seit Kriegsbeginn 388 Kinder entweder getötet oder verletzt worden, heißt es. Wie der Kiev Independent berichtet, dürften die tatsächlichen Zahlen jedoch weitaus höher liegen. Insbesondere die aktuellen Zahlen der Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine haben die Opfer in den von Russland besetzten Gebieten, in der Nähe der Frontlinie und in den befreiten Gebieten nicht gezählt. +++ 9.17 Uhr: Im von Russland besetzten Melitopol und im Dorf Myrni in der Region Melitopol in der Südukraine waren laute Explosionen zu hören. Das berichtet das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda. Ivan Fedorov, Bürgermeister von Melitopol, schrieb auf Telegram: „Um 1 Uhr morgens hörten die Bewohner aller Gebiete laute Explosionen. Wir warten auf die Bestätigung, dass die Streitkräfte der Ukraine die Basis eines anderen Angreifers mit hochpräzisen Schlägen zerstört haben.”
Krieg in der Ukraine: Baerbock sagt der Ukraine jahrelange Unterstützung zu
+++ 8.08 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der Ukraine bei Bedarf jahrelange Unterstützung im Krieg gegen Russland zugesichert. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer neue schwere Waffen von ihren Freunden braucht“, sagte Baerbock der „Bild am Sonntag“. „Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unsere friedliche Ordnung. Und wir unterstützen sie finanziell und militärisch – so lange wie nötig. Punkt.” Baerbock äußerte die Erwartung, dass der Krieg “Jahre dauern könnte”, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Der russische Präsident Wladimir Putin habe die “wahnhafte Idee”, die Ukraine in kürzester Zeit übernehmen zu können. Dieses Vorhaben gelang jedoch nicht. Der Außenminister verteidigte auch den Anspruch der Ukraine auf die von Russland annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim. „Die Krim ist auch ein Teil der Ukraine. Die Welt hat die illegale Annexion von 2014 nie anerkannt.”
Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Beschädigte Infrastruktur des Kernkraftwerks Saporischschja
Update vom Sonntag, 28.08., 07.35 Uhr: Die Lage rund um das von russischen Truppen wiederholt beschossene und beschlagnahmte Kernkraftwerk Saporischschja in der Südukraine bleibt am Sonntag (28.08.) angespannt. Sowohl Russland als auch die Ukraine bestätigen Schäden an der Infrastruktur von Europas größtem Atomkraftwerk. Beide verfeindeten Seiten warnten erneut davor…