Die beiden, die in den Ermittlungen nicht gesehen worden waren, gaben nun vor Gericht alles zu. Sie lehnten es jedoch ab, weitere Aussagen zu machen. „Man kann nicht nur Zugang zu Frauen haben. Es ist kein Selbstbedienungsladen“, sagte Richter Philipp Krasa in seinem Urteil. “Frauen sollten in Ruhe gelassen werden.” Der damals 17-jährige Rumäne feierte am 25. März mit Freunden im Stadtpark, wo auch der 15-Jährige anwesend war. Dort seien reichlich Alkohol und Drogen konsumiert worden, bevor die Gruppe in die Wohnung des 18-Jährigen gebracht worden sei, weil er “sturmfrei” sei, sagte er. In der Wohnung angekommen, ging die Feier weiter – auch als der 45-jährige Familienvater inzwischen nach Hause zurückgekehrt war. Irgendwann sei der 15-Jährige eingeschlafen und der Vater, der eine 14-jährige Tochter hat, und der Sohn hätten die wehrlose Frau „schamlos ausgenutzt“, so die Staatsanwaltschaft. Das Mädchen bekam von den Übergriffen absolut nichts mit und war noch schockierter, als sie durch die Filmaufnahmen und die anderen Partyteilnehmer erfuhr, was passiert war. Die Aufnahmen wurden sogar in Umlauf gebracht. Daraufhin erstattete der 15-Jährige Anzeige. Am nächsten Tag begingen die zuvor unbescholtenen Männer ein weiteres Verbrechen. Der Sohn randalierte im 15. Wiener Bezirk, trat auf Autos und Bauzäune ein. Die Passanten wollten ihn daraufhin zur Rede stellen. Im Innenhof einer Wohnanlage in der Pillergasse wurde er von mehreren Verfolgern umringt. Ein später eintreffender 33-jähriger Mann wurde von seinem Vater plötzlich mit einer Eisenstange auf den Kopf geschlagen. Laut Gerichtsmediziner Wolfgang Denk war der Schlag „sehr stark“ und führte zu einem Schädelbruch mit Teilblutungen im Gehirn. “Ich konnte nichts mehr sehen. Mir war schwarz vor den Augen”, sagte der 33-Jährige im Zeugenstand. Der Sohn trat dann auf den am Boden liegenden Mann ein, bevor sie flohen. Der 45-Jährige muss dem Schwerverletzten eine Entschädigung von 5.620 Euro zahlen.