Das Mädchen konnte nicht schwimmen
Nach aktuellem Stand der polizeilichen Ermittlungen begaben sich das Mädchen aus Buchloe und ihre 15-jährige Stiefschwester am Freitag mit dem Stand-Up-Paddle-Board (SUP) der Familie zu einer Probefahrt auf den Ammersee. Im Bereich der Echinger Bucht, wo die Mädchen zunächst paddelten, sei das Wasser laut einem Polizeisprecher sehr seicht. Vielleicht trugen die Mädchen deshalb keine Schwimmwesten und benutzten keinen Sicherheitsgurt, um das SUP-Board im Falle eines Sturzes am Bein zu befestigen.
Die Mutter musste das Drama vom Ufer aus beobachten
Als die Jugendlichen mit dem SUP 250 Meter vom Ufer entfernt waren, wurde das Wasser tiefer. Die 16-Jährige geriet in Panik, weil sie nicht schwimmen konnte. Gegen 18 Uhr litten die beiden und fielen von ihren Brettern. Die 15-Jährige versuchte immer noch, ihre schwer geschlagene Stiefschwester zu retten. Das Brett war aufgrund der fehlenden Saite zu stark abgedriftet. Als ein Zeuge, der ebenfalls auf seinem SUP unterwegs war, bemerkte, dass die beiden jungen Frauen nicht aus Spaß brüllten und spritzten, sondern in Gefahr waren, begab er sich zum Unfallort. Der 16-Jährige war bereits untergegangen und konnte nicht gefunden werden. Inzwischen schwamm die 15-Jährige aus eigener Kraft ans Ufer. Die Mutter des Opfers sah das Drama vom Ufer aus, traute sich aber wegen der großen Entfernung nicht hinauszuschwimmen.
Die Leiche wurde nur per Sonar gefunden
Zwei Tage lang suchten bis zu 70 Einsatzkräfte mit Tauchern und Booten, Helikoptern und Drohnen nach dem 16-Jährigen. Erst mit Hilfe eines Spezialunternehmens aus München, das über ein Sonargerät verfügt, konnte die Leiche des Mädchens am Sonntagnachmittag schließlich auf dem Grund des Sees geortet und anschließend geborgen werden. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Ein Fremdverschulden könne nach derzeitiger Lage ausgeschlossen werden, so der Sprecher des Polizeipräsidiums.