Kämpfe / Militär

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben mit einer Gegenoffensive begonnen. Das zuständige Militärkommando rief die Zivilbevölkerung auf, die betroffenen Gebiete zu verlassen. “Die Streitkräfte der Ukraine haben Offensivhandlungen in vielen Abschnitten im Süden der Ukraine begonnen”, zitierte das Internetportal Hromadske die Pressesprecherin der Südgruppe der ukrainischen Armee, Natalija Humenjuk. Mehr dazu. Im südukrainischen Gebiet Cherson sollen ukrainische Truppen die russischen Frontlinien durchbrochen haben. Am Montagabend gab das russische Verteidigungsministerium bekannt, dass man die ukrainische Offensive in Cherson und Mykolajiw abgewehrt habe. Dabei hätte die ukrainische Seite schwere Verluste erlitten, hieß es. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Das ukrainische Militär teilte am Montag mit, russische Angriffe auf militärische und zivile Infrastruktur in Donbass-Städten wie Bachmut gingen weiter. Die Regionalverwaltung im Donbass meldete den Tod von acht Zivilisten bei russischen Angriffen am Sonntag. Russland weist Vorwürfe zurück, die Zivilbevölkerung ins Visier zu nehmen.

AKW Saporischschja

Die ukrainische Stadt Enerhodar in der Nähe des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja ist von mehreren Geschossen getroffen worden. Wie in den vergangenen Tagen machen sich Russen und Ukrainer gegenseitig dafür verantwortlich. Die IAEA-Experten werden nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums am Montag in Kiew erwartet. Sie seien aus Wien aufgebrochen, postete ein Ministeriumssprecher auf Facebook. Es werde erwartet, dass sie die Inspektion des russisch besetzen Kernkraftwerks Saporischschja “in den kommenden Tagen” aufnehmen. Mehr dazu.

Westliche Unterstützung für die Ukraine

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will gemeinsam mit europäischen Nachbarn ein neues Luftverteidigungssystem aufbauen. Zudem wäre es kostengünstiger und effizienter als nationale Lösungen. Mehr dazu. Die Europäische Union bereitet nach einem Bericht der „Financial Times” wegen des Kriegs in der Ukraine die Einschränkung von Einreisemöglichkeiten für russische Staatsbürger vor. Der Zeitung zufolge geht es bei einem informellen Treffen der EU-Außenminister am Dienstag und Mittwoch in Prag um die Aussetzung einer Visa-Vereinbarung mit Russland aus dem Jahr 2007. Zudem wird über eine über eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine beraten. Für die Ukraine ist eine Nato-Mitgliedschaft über einen vorherigen Beitrittsplan keine Option mehr. “Nur die Mitgliedschaft” selbst auf direktem Weg komme noch infrage, sagte am Montag die für die zuständige Vizeregierungschefin, Olha Stefanischyna, der “Ukrajinska Prawda”. Die USA wollen kommende Woche mit Deutschland und weiteren Verbündeten über den weiteren Kurs bei der Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beraten. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin lud die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe für den 8. September zu einem Treffen auf der US-Luftwaffenbasis in Ramstein in Rheinland-Pfalz ein.

(Red./APA/Reuters/dpa)