29.8.2022, 21:22 Uhr
Beim NDR gibt es Beschwerden, dass der Sender eine Art „politischen Filter“ habe, der die Berichterstattung beeinflusse. Nun wenden sich die Mitarbeiter des Unternehmens selbst an die NDR-Führung und fordern eine “transparente Abwicklung”. Nach den Beschwerden über die “Justizberichterstattung” beim NDR zu politischen Themen ziehen auch die Mitarbeiter des Senders nach. 72 Mitarbeiter des Landesfunkhauses in Kiel – fast alle Journalisten – schrieben einen feurigen Brief an die Vorgesetzten des Senders und distanzierten sich von ihrem Verhalten. Das berichtet der „Stern“, dem das Schreiben vorliegt. In dem Schreiben fordern die Arbeiter eine „vollständige und transparente Bearbeitung aller Beschwerden“. Die Beschwerden betreffen die Unterdrückung kritischer Berichte über Mitglieder der schleswig-holsteinischen Landesregierung. Bei der Station wurde von den Vorgesetzten eine Art “politischer Filter” vermutet. In den Berichten vieler Medien wurden mehrere Fälle verzeichnet, in denen NDR-Mitarbeiter ihren Unmut geäußert hatten. In dem Schreiben an die Feuerwehr schreiben die Unterzeichner, dass zwar die Unschuldsvermutung gelte, die Arbeiter aber durch die Meldungen der Beschwerden „schwer erschüttert“ seien. Ansprüche auf persönliche Folgen werden im Brandbrief nicht geltend gemacht. Es werde aber erwartet, „dass alle Mitarbeiter des NDR Schleswig-Holstein rechtzeitig und umfassend über das weitere Vorgehen informiert und in die Bearbeitung eingebunden werden.“ Wie der „Stern“ berichtet, haben sich TV-Chef Norbert Lorentsen und „Politik und Forschung“-Redaktionsleiterin Julia Stein in der Frage parteiisch erklärt. Journalistische Beiträge zu den Beschwerden gegen den NDR in Kiel würden sie nicht mehr annehmen. Der Landesrundfunkrat des NDR in Schleswig-Holstein hatte angekündigt, eine Sondersitzung einzuberufen, um Beschwerden über die politische Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Senders zu erörtern. Den vollständigen Artikel finden Sie auf stern.de oder im heutigen „Stern“ am Kiosk.