Von: Carolyn Gehrmann Aufteilung In vielen Fällen hat Krebs sehr gute Heilungschancen. Das Wichtigste ist, die Diagnose so früh wie möglich zu stellen. Daher ist es umso wichtiger, die Frühwarnzeichen und Symptome zu kennen. Bremen – Wie stehst du zu Krebs? Gehören Sie eher zur Gruppe „Das wird nichts“ oder zur Gruppe „Es ist definitiv Krebs!“? Zunächst einmal eine gute Nachricht für Sie alle und auch für diejenigen, die sich irgendwo in der Mitte zwischen Leichtsinn und übertriebener Angst befinden: Laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) sind Erkrankungen bei bestimmten Krebsarten in neun von zehn heilbar Fällen – die wichtigste Voraussetzung dafür ist jedoch, die heimtückische Krankheit so früh wie möglich zu erkennen.
Das Erkennen der Frühwarnzeichen einer Krebserkrankung ist die wichtigste Voraussetzung für eine Heilung
Ein Grund mehr, sich auf Krebs einzulassen und die Warnzeichen zu kennen, auch wenn es die wenigsten gerne tun. Denn: Das Wissen um die frühen Anzeichen eines Tumors kann Leben retten, auch wenn Krebs im Frühstadium oft kaum oder gar keine Symptome verursacht. Wenn Zellen im Körper bösartig entarten, sendet der Körper oft Frühwarnsignale. Sie müssen sie kennen, damit sie im Notfall nicht übersehen werden. Aber ebenso wichtig ist es, die Symptome nicht falsch zu interpretieren, um nicht gleich in Panik zu geraten. Denn: Viele Beschwerden lassen sich laut DKG auf andere Erkrankungen zurückführen – die allerdings meist auch ärztlich behandelt werden müssen. Ein Gang zum Arzt wird immer empfohlen, wenn Sie Symptome bemerken.
Sie sollten sich der frühen Symptome bewusst sein, die auf Krebs hinweisen, wie Hautveränderungen und Müdigkeit
Fakt ist: Es gibt unzählige Krebsarten, die jeweils unterschiedliche Symptome verursachen und auch unterschiedlich aggressiv sind. Laut DKG sind über 100 verschiedene bösartige Formen bekannt. Das individuelle Lebenszeitrisiko, daran zu erkranken, ist in Deutschland recht hoch: Laut Robert-Koch-Institut liegt es bei Frauen bei 42,3 Prozent, bei Männern mit 49,3 Prozent etwas höher. Das bedeutet: Fast jeder zweite Mann in Deutschland erkrankt früher oder später an einer bösartigen Tumorerkrankung. Im Vergleich dazu steigt das Risiko mit dem Alter. Das Alter ist also ein wichtiger Faktor. Krebszellen wachsen oft unbemerkt und verursachen lange Zeit keine Symptome. Aber es gibt die ersten Warnzeichen des Körpers. (Bild) © Michael Osterrieder/imago
Symptome wie anhaltender Husten oder unerklärliche Schmerzen können Warnzeichen für Krebs sein
Auf welche Symptome sollten Sie also achten und einen Termin beim Arzt vereinbaren? Die „klassischen“ Krebssymptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust und Schmerzen treten laut dem Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft erst dann auf, wenn der Krebs bereits fortgeschritten ist, schreibt Focus. Die DKG empfiehlt auf ihrer Website jedoch, auf folgende Signale des Körpers zu achten, da diese auf eine Tumorerkrankung hinweisen können. Diese sind:
Allgemeines: Fühlbare Schwellungen, Verhärtungen oder Knoten in Haut, Schleimhäuten oder Weichteilen – oft schmerzlos Schmerzen unbekannter Herkunft Vergrößerte Lymphknoten in den Achselhöhlen, Leisten oder am Hals Wunden, die nicht oder nicht gut heilen Blässe und Anämie, ständige Müdigkeit, Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit Fieber, Schwitzen, Schwindel oder schneller Herzschlag
Magen und Bauch: Veränderungen beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen, z. Schmerzen, Blut, verstärkter oder schwacher Harndrang, Unterbrechung des Harnflusses ungewöhnliche und anhaltende Veränderungen in der Verdauung; Sodbrennen anhaltendes Druck- oder Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Blähungen ungewöhnliche Blutungen oder Ausfluss aus Mund, Nase, Darm oder Harnröhre; anhaltendes Aufstoßen und Erbrechen anhaltende Appetitlosigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust
HNO-Beschwerden: Veränderungen im Kropf Anhaltender Husten oder Wechsel zu langanhaltendem Husten und anhaltendem Hustenreiz Blutiger Auswurf beim Husten chronische Heiserkeit Atembeschwerden anhaltende Schluckbeschwerden
Hautveränderungen: Muttermale und Warzen hinsichtlich ihrer Größe, Form und Farbe Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht) rote flecken palmen Lebersternchen (kleine Äderchen in der Haut, die sich wie Spinnen erweitern) anhaltender Juckreiz
Neurologische Anomalien: neue Kopfschmerzen Seh- oder Hörprobleme epileptische Anfälle anhaltender Juckreiz Lähmungserscheinungen, Sprach- und Koordinationsstörungen oder neue Ungeschicklichkeit Persönlichkeitsveränderungen
Geschlechtsspezifische Symptome bei Männern und Frauen
Aufgrund ihrer unterschiedlichen Anatomie betreffen nicht alle Krebsarten Männer und Frauen gleichermaßen. Daher sollten Männer und Frauen auf bestimmte Symptome besonders achten, da diese je nach Geschlecht auf eine bestimmte Krebsart hindeuten können. Vergrößerte Lymphknoten in den Achselhöhlen, Leisten oder am Hals Sodbrennen anhaltendes Druck- oder Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Blähungen ungewöhnliche Blutungen oder Ausfluss aus Mund, Nase, Darm oder Harnröhre; anhaltendes Aufstoßen und Erbrechen anhaltende Appetitlosigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust Blutiger Auswurf beim Husten chronische Heiserkeit Atembeschwerden anhaltende Schluckbeschwerden epileptische Anfälle Persönlichkeitsveränderungen Symptome bei Frauen: Brustkrebs ist laut RKI mit 30 Prozent die häufigste Krebsdiagnose bei Frauen. Daher sollten Frauen besonders auf Veränderungen im Brustgewebe achten. Es wird empfohlen, die Brust regelmäßig auf Knoten und Verhärtungen zu untersuchen. Sie sollten auch darauf achten, ob sich die Form der Brustwarzen verändert oder verzerrt wird. Außerdem sollten auffällige Blutungen ärztlich abgeklärt werden: Das sind alle Blutungen, die nichts mit der Menstruation zu tun haben, z. B. wenn sie nach den Wechseljahren oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten. Auch ein brauner Ausfluss sollte gynäkologisch untersucht werden. Symptome bei Männern: Die häufigste Krebsart bei Männern ist Prostatakrebs, der 24,6 Prozent der Neuerkrankungen ausmacht. Auch die Hoden können von der Krankheit betroffen sein – in 1,6 Prozent der Fälle entsteht die Krankheit dort. Wenn Sie plötzlich Probleme beim Wasserlassen haben, sollten Sie einen Urologen aufsuchen. Dazu gehören ein schwacher oder intermittierender Urinstrahl sowie die Unfähigkeit zu urinieren oder Schwierigkeiten beim Urinieren. Männer sollten auch auf eine Verhärtung oder Vergrößerung der Hoden und Blut im Samen achten.
Was ist die schlimmste Krebsart? Der häufigere Typ ist selten lebensbedrohlich
Laut RKI ist die häufigste Krebsart in Deutschland der helle Hautkrebs oder „milde“ Hautkrebs. Anders als das maligne Melanom oder der „schwarze Hautkrebs“ bildet es selten Metastasen und ist daher nur sehr selten lebensbedrohlich. Die Sterblichkeitsrate für hellen Hautkrebs beträgt 0,3 Prozent bei Frauen und 0,7 Prozent bei Männern. Es ist höher für schwarzen Hautkrebs: 1,4 Prozent bei Frauen und 2,6 Prozent bei Männern. Auch bei einigen anderen Krebsarten sind die Überlebenschancen gut. Hodenkrebs ist gut heilbar, wenn er früh erkannt und behandelt wird. Auch Schilddrüsenkrebs hat relativ gute Heilungschancen, ebenso Prostata- und Brustkrebs. Letzteres vor allem durch geschlossene Vorsorgeangebote für Frauen, die diese in der Regel regelmäßig nutzen. Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Sie macht 13,4 Prozent der Neuerkrankungen bei Männern und 12 Prozent bei Frauen aus. Gleichzeitig hat Darmkrebs laut RKI im Jahr 2018 eine Sterblichkeitsrate von 10,8 Prozent. Umso wichtiger ist es, sich der Symptome von Darmkrebs bewusst zu sein. Die dritthäufigsten Tumore befinden sich laut RKI im Lungengewebe, 2018 waren es 13,3 Prozent bei Männern und 9,4 Prozent bei Frauen. In 22,8 Prozent der Fälle starben Männer mit dieser Diagnose, die Sterblichkeitsrate bei Frauen war etwas geringer: Sie lag bei 15,8 Prozent. Heimtückisch ist Bauchspeicheldrüsenkrebs auch deshalb, weil er erst sehr spät Symptome hervorruft – nämlich dann, wenn der Krebs die umliegenden Organe befällt. Es ist sechster bei Frauen und siebter bei Männern in der Häufigkeit. Allerdings ist die Sterblichkeitsrate bei Männern mit 13,5 Prozent etwas höher als bei Frauen (9,9 Prozent).
Kennen Sie Ihre Krebsrisikofaktoren und ändern Sie Ihre Gewohnheiten
Experten sind sich einig: Bestimmte Verhaltensweisen wirken sich negativ auf das Krebsrisiko aus. Daher ist es besonders wichtig, die Risikofaktoren zu kennen und möglichst zu vermeiden. Besondere Bedeutung misst das RKI dem Rauchen in diesem Zusammenhang bei: 19 Prozent der Krebserkrankungen sind auf Tabakkonsum zurückzuführen. Aber auch Alkoholkonsum, Übergewicht und Bewegungsmangel sind wichtige Faktoren, die das Tumorwachstum begünstigen können. Zudem wirkt sich UV-Licht negativ aus – besonders wichtig, da die Sommer in Deutschland immer heißer werden. Das Gute ist, dass diese Risikofaktoren normalerweise vermieden werden können, wenn Sie bereit sind, bestimmte Gewohnheiten zu brechen oder neue in Ihrem Leben zu schaffen. Andererseits kann wenig gegen andere Faktoren unternommen werden, die das Krebsrisiko erhöhen, wie etwa das Alter oder die genetische Veranlagung. Wenn Sie Ihren Körper bei der Krebsabwehr möglichst positiv unterstützen möchten, sind folgende Maßnahmen sehr zu empfehlen:
mit dem Rauchen aufhören sich ausreichend und regelmäßig bewegen, am besten an der frischen Luft weniger Alkohol trinken ein gesundes Gewicht beibehalten Ernähren Sie sich ausgewogen mit viel frischem Obst und Gemüse Sonnenbaden vermeiden gehen Sie zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen